BEZIEHUNG RETTEN: 4 TIPPS UM DEINE BEZIEHUNG ZU RETTEN 

Deine Beziehung scheint am Ende zu sein oder dein/e PartnerIn hat gerade Schluss gemacht? Dir liegt jedoch etwas an der Partnerschaft und deswegen willst du die Beziehung retten? In diesem Artikel erfährst du, mit welchen 4 Methoden du deine Partnerschaft aus der Krise holen kannst. Wir schauen auf Probleme, unbewusste Konfliktmuster und neue Lösungswege.



Beziehung retten: Vier Tipps

1. Schalte die selbsterfüllende Prophezeiung aus!

Wenn du diesen Text liest, geht es dir wahrscheinlich gerade nicht so gut. Du hast Angst davor, deine Partnerschaft zu verlieren und damit einen persönlichen Verlust in Kauf nehmen zu müssen. Ihr habt vermutlich viel Zeit miteinander verbracht und schöne Erlebnisse geteilt. Das möchtest du nicht wegschmeißen. Noch schlimmer wird es, wenn Haus, Kinder und andere Dinge mit an der Beziehung hängen.

Manchmal haben Menschen so große Angst vor dem Beziehungsende, dass sie alles versuchen, um es zu vermeiden. Doch genau das beschleunigen sie mit ihrem angsterfüllten Verhalten. Eine selbsterfüllende Prophezeiung bahnt sich ihren Weg in die Wirklichkeit.

Ein erster Schritt kann darin bestehen, die selbsterfüllende Prophezeiung auszuschalten.


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Akzeptanz bringt mehr Gelassenheit

Um kannst die Trennungswahrscheinlichkeit verringern, indem du diese widersprüchliche Technik probieren:

Akzeptiere ein mögliches Beziehungsende!

Warum ist das so?

Indem du das Ende akzeptierst, fütterst du den Gedanken an eine Trennung nicht weiter mit Angst-Energie. Statt dich angstgeleitet zu verhalten, bekommst du Handlungsspielraum zurück für beziehungsförderliche Schritte.

Die Wahrscheinlichkeit für ein tatsächliche Ende sinkt.

Ich schreibe ganz bewusst, dass die Wahrscheinlichkeit sinkt. Menschliche Beziehungen sind komplex. Das bedeutet, dass sie nicht vorhersagbar sind. Wie sich etwas entwickelt, hängt nicht nur von dir ab. Es gibt viele Einflüsse. Eine Stellschraube besteht darin, an dir zu arbeiten.

Jetzt stellt sich die große Frage: Wie soll man das Beziehungsende akzeptieren?

Akzeptieren ist kein gedanklicher Vorgang. Es ist ein gefühlsmäßiger Prozess. Deswegen müssen wir auch mit unseren Emotionen arbeiten. Diese spielen jedoch nicht nach den Regeln der Logik. Unsere Emotionen spielen nach den Regeln der Psycho-Logik.


In 2 Schritten die selbsterfüllende Prophezeiung verhindern

Du erhältst nun eine 2 Schritte-Anleitung, mit der du deiner selbsterfüllenden Prophezeiung den Wind aus den Segeln nehmen kannst. Du kannst schauen, dass du 10 Minuten ungestört bist. Es kann sinnvoll sein, die Übung schriftlich durchzuführen:

  1. Wie schlimm erlebst du eine eventuelle Trennung auf einer Skala von null bis zehn? Null ist gleichgültig, zehn ist unaushaltbar schlimm. Schätze dich ein.

  2. Stelle dir nun vor die Trennung wäre da und es gäbe nichts mehr, was du tun könntest, um die Beziehung retten zu können. Was würdest du nun tun? Und was würdest du dann tun? Und was danach? Durchdenke dieses Szenario in allen Einzelheiten - Spiele durch, wie du nach der Trennung dein Leben neu ordnen würdest.

  3. Schätze dich erneut auf der Skala von null bis zehn ein. Hat sich etwas verändert?


Viele Menschen verspüren nach dieser Übung eine Erleichterung.

Der Trennungsgedanke war bisher das, was du unbedingt vermeiden wolltest. Deswegen ist er mit viel Energie aufgeladen. Indem du dich aktiv mit ihm auseinandersetzt, hast du die Chance etwas gefühlsmäßig zu verstehen. Du hast die Möglichkeit zu erkennen, dass eine Trennung nicht das Ende der Welt ist. Auch, wenn es schmerzhaft ist.

Wenn Menschen erkennen, dass sie ihr Leben auch ohne den Partner neu organisieren könnten, verschafft vielen eine emotionale Entspannung. So wird der selbsterfüllenden Prophezeiung die energetische Grundlage entzogen. Du bist auf das Schlimmste vorbereitet und bleibst handlungsfähig.


Setze dich gedanklich mit der Trennung auseinander und spiele durch, wie es danach weitergehen würde. Das entzieht einer selbsterfüllenden Prophezeiung die emotionale Grundlage.



2. Dein Partner ist nicht selbstverständlich - Zeig ihm/ihr das!

Der beste, aber auch am schwersten umzusetzende meiner  “Beziehung retten Tipps” lautet: Betrachte deinen Partner nicht als gottgegeben. Dieser Tage siehst du ja, dass es nicht so ist.

Scheint die Beziehung gesichert oder verbringt man viel gemeinsame Zeit, lassen sich einige Menschen gehen und nehmen die Anwesenheit des Partners als selbstverständlich. Berechtigte Kritik vom Partner wird nicht ernst genommen, weil man sich sicher wähnt. Manchmal ist es sogar so, dass die am nächsten stehenden Menschen am schlechtesten behandelt werden.

Selbstverständlichkeit überwinden

Am Anfang der Beziehung ist die Partnerschaft noch nicht gefestigt. Hier fällt es leicht zu erkennen, dass der Partner etwas Besonderes ist. Deswegen ziehen wir uns gut an und lassen dem oder der Angebeteten kleine Aufmerksamkeiten zukommen.

In Wahrheit können sich beide Partner jederzeit umentscheiden. Er könnte auch im Straßenverkehr um’s Leben kommen. Dann fallen Sätze wie: “Ich dachte immer sowas passiert nur den anderen.”

Der Gedanke, dass die Anwesenheit des Partners selbstverständlich ist, ist eine Illusion. Wen du deinen Partner nicht mehr als gegeben sehen willst, gilt es an einer langfristigen Änderung deiner Weltsicht zu arbeiten.

Es bedeutet, dass du dir immer wieder bewusst werden lassen kannst, dass dein Partner nur eine gewisse Zeit an deiner Seite sein wird. Spätestens mit dem Tod wird eure Beziehung zu Ende gehen.

Zudem kannst du dich fragen:

“Wie würde ich mich verhalten, wenn ich meinen Partner als nicht selbstverständlich sehen würde?”

Es kann sich lohnen diese Gedankenübung immer wieder einmal durchzuführen. Vor allem in schwierigen Situationen, in denen du dazu neigst, deinen Partner schlecht zu behandeln. Nach und nach wird die neue Weltsicht zur Gewohnheit.

Wenn du diesen Beziehungsfehler bisher begangen hast, dann könnte es an der Zeit für eine Demuts-Übung sein: Entschuldige dich bei deinem Partner dafür, dass du sie oder ihn als selbstverständlich gesehen hast.

Du kannst außerdem damit anfangen, deinem Partner durch kleine Gesten oder Worte zeigen, dass du ihn wertschätzt. Sag einmal mehr als sonst "Ich liebe dich" oder kaufe ihr ihre Lieblingsschokolade.

Überlege, was du besonders schön findest an deinem Partner und gib ihm dafür Komplimente. Viele Paare machen den Fehler, dass sie zu wenig über das Schöne reden. Manchmal braucht es nur kleine Veränderungen, die  große Wirkungen entfalten können.


Deine Beziehung wird irgendwann zu Ende gehen. Lerne zu schätzen, was du hast und zeige deinem Partner, dass du froh bist ihn zu haben. 



3. Gehe die Ursachen an

Das sind häufige Ursachen, weswegen sich ein Partner aus einer Beziehung lösen will:

  1. Verschiedene Anschauungen

  2. Konflikte

  3. Gefühlsmäßige Distanz

Diese drei Ursachen bauen häufig aufeinander auf.

Verschiedene Anschauungen sind tatsächlich gar nicht das Kernproblem. Es sind unterschiedliche Anschauungen, von denen man nichts weiß oder die man nicht akzeptiert. 

Geht es um die Beurteilung anderer, gehen viele Menschen von sich aus. Das ist jedoch ein fataler Irrtum. Andere sind mitunter sehr anders als wir selbst.

  • Es gibt unterschiedliche starke Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit/Anerkennung und gefühlt eine Million Wege, wie diese aussehen soll

  • Es gibt unterschiedliche starke Bedürfnisse nach Sicherheit/Struktur und wieder unendlich viele Wege dieses Bedürfnis zu befriedigen

Warum sollte ausgerechnet dein Weg für alle anderen Menschen zutreffen? Deswegen könnte es zunächst hilfreich sein, wenn du dir als erstes darüber klar wirst:

Was willst du von deiner Partnerschaft?

Als nächstes kannst du erfragen, was deine Partnerin von der Beziehung möchte.

Die Ergebnisse können höchst unterschiedlich sein. Während beispielsweise ein Teil jemanden zum Anlehnen sucht, sucht ein anderer vielleicht Aufregung und Abenteuer. Solche unterschiedlichen Wünsche schließen sich nicht aus. Vielmehr kann man dann gemeinsam schauen, wie sie für beide in Erfüllung gehen könnten.

Ihr könnt euch mit einer Haltung von Neugier darüber austauschen. Es könnte passieren, dass du überrascht wirst, weil dein Partner etwas ganz anderes von der Beziehung will, als du dachtest.

Unterschiedliche Bedürfnisse sind nicht unbedingt ein Hinderungsgrund für eine Beziehung. Der eine will Wandern, der andere ans Meer - Also geht ihr wandern am Meer. Es wird nur schwierig, wenn ihr nicht wisst, was ihr voneinander wollt. Dann fahrt ihr vielleicht in die Berge und sitzt nur herum.

Arbeit an dir und Reflexion eurer Beziehung können wichtige Werkzeuge für eine schöne Beziehung sein. Wir leben in einer Zeit, in der Bewusstsein notwendig wird. Das liegt daran, dass es heute viel mehr Einflüsse gibt, die auf deine Partnerschaft wirken als noch vor 50 Jahren.

Auch in konkreten Konfliktsituationen kann es helfen, wenn beide sich erst einmal getrennt voneinander klar darüber werden, was sie gerade wollen und wie sie die Situation bewerten. Danach, könnt ihr euch darüber austauschen.

Erzählt euch gegenseitig, was und warum euch etwas nicht passt und hört zu, wie der andere die Sache sieht. Auf den ersten Blick versteht man oft nicht, warum jemand unzufrieden ist oder wegen etwas wütend wird. Doch nimmt man sich die Zeit die Sicht des anderen nachzuvollziehen, ist ein heftiger Streit oft vermeidbar. Du kannst die Bedürfnisse deines Partners schließlich nur kennen, wenn er sie dir mitteilt.

Ein Beispiel:

Weil er von Zuhause arbeitet, kocht er jeden Abend essen, damit seine Freundin sich nach der Arbeit gleich entspannen kann. Er ärgert sich, dass sie dann beim Essen nur von der Arbeit redet. Er hat nun die Wahl, seinen Ärger über Wochen bis zum Gefühlsausbruch anzustauen oder mit seiner Freundin über seinen Ärger zu reden. Er entscheidet sich für Letzteres und sie erklärt ihm, dass sie sich freut wenn er kocht, doch dass sie so keine Zeit hat anzukommen und die Arbeit hinter sich zu lassen. Sie vereinbaren zukünftig gemeinsam zu kochen: Während des Zubereitens reden sie über ihren Arbeitstag, doch wenn das Essen dann auf dem Tisch steht lassen sie das Thema hinter sich. Eine Sache, die großes Streitpotenzial hatte, wurde so durch ein einziges Gespräch entschärft und eine Beziehungskrise abgewendet.


Dieser Beziehungsratgeber könnte dabei helfen, eure gemeinsame Beziehungsarbeit weiter zu entwickeln. 

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Die häufigste Ursache von Konflikten ist, dass man die Sicht des anderen nicht kennt. Hinterfragt also einmal generell die Beziehung: Was wollt ihr von einander? Zudem könnt ihr in Konfliktsituationen damit beginnen, euch gegenseitig eure Empfindung zu schildern.

4. Schluss mit Drama und Konflikten

Es gibt bei nahezu allen Menschen unbewusste und schädliche Verhaltensmuster, welche zu Drama und Konflikten führen und die Zeit miteinander belasten.

Drama bedeutet, dass sich du und dein Partner mindestens mies fühlen. Es könnte aber auch schlimmer kommen: Ein heftiger Streit, der in Gewalt oder einem Gerichtsprozess endet.

Es gibt ein Konzept, dass solche unbewussten und unguten Verhaltensmuster sichtbar macht. Es nennt sich das Drama-Dreieck. Wer Drama-Spielchen im Drama-Dreieck spielt, besetzt zunächst eine dieser 3 Rollen:


So funktioniert das Drama-Dreieck 

Hintergrundinfo Drama-Dreieck:

Das Drama-Dreieck gehört zur psychologischen Methode der Transaktionsanalyse (TA). Mit dieser kannst du dich selbst und deine Beziehungen analysieren und schädliche Verhaltensmuster aufdecken. Sie bietet dir Lösungen an, um schnell Erfolge in deinen Beziehungen zu erzielen. Das aber nur am Rande.

Ein Beispiel:

Er kommt nach Hause und überlässt ihr die Hausarbeit (Opfer-Rolle, weil keine Verantwortung übernommen wird). Sie hingegen sieht es als ihre Pflicht die Wohnung zu putzen, obwohl sie eigentlich auch geschafft ist von der Arbeit (Retter-Rolle).

Das Fiese am Drama-Dreieck ist, dass einer oder beide Partner irgendwann ihre Rollen im Dreieck ändern. Danach fühlt ihr euch beide unverstanden. In unserem Beispiel bedeutet das: An irgendeinem Punkt reicht es ihr und sie fährt aus der Haut. “Immer muss ich alles machen. Nie hilfst du mir!” (Wechsel zur Verfolger-Rolle)

Er ist verdutzt und denkt sich: “Jetzt regt sie sich wieder auf - einfach abwarten” (Verbleib in Opfer-Rolle)

Beide fühlen sich schlecht und unverstanden. Es wurde eine Runde Drama gespielt. Mit jeder Partie, die ihr spielt, bekommt eure Beziehung einen weiteren kleinen Schlag verpasst. Auf Dauer kann da eine Menge zusammenkommen.

Das Drama beenden: So kannst du aussteigen und Drama hinter dir lassen

Das Drama-Dreieck ist tückisch. Denn das Drama verstärkt sich im Laufe der Zeit immer weiter. Es ist denkbar, dass sie ihn mit Sex-Entzug straft oder er das Zimmer verlässt, wenn sie ihn das nächste mal Vorwürfe macht. So kann eine Beziehung langsam, aber sicher, ihrem Ende zusteuern.

Wenn dir diese oder ähnliche Situationen bekannt vorkommen, dann ist dieses Buch für dich:

Schluss mit Drama!

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Um aus dem Drama Dreieck aussteigen, kannst du versuchen typische Konfliktsituationen und eure Rollen zu analysieren

In welcher Rolle startest du und in welche wechselst du dann?

Versuche dich in die Situation hineinzuversetzen und den Auslöser für deinen Rollenwechsel zu bestimmen. Überlege dann, wie du diesen Wechsel verhindern kannst. Du kannst dies natürlich auch zusammen mit deinem Partner tun und auch seine Rollen und Wechsel betrachten. 

Erkenne deine Rolle im Drama-Dreieck und steige aus konflikthaften Verhaltensmustern aus!

Werde jetzt aktiv! - Das kannst du sofort tun 

Du hast jetzt ein paar Ideen erhalten, wie du deine Beziehung retten kannst. Jetzt gilt es aktiv zu werden.

Du musst nicht von heute auf morgen alles umkrempeln. Es kann reichen in kleinen Schritten Dinge zum Positiven zu verändern. Hier sind ein paar Vorschläge, was du konkret tun kannst:

  1. Führe die Übungen aus diesem Artikel durch

  2. Lies das Buch zum Drama-Dreieck, damit du Drama-Spiele erkennen kannst

  3. Suche mit deinem Partner das Gespräch und teile ihm oder ihr offen mit, dass du daran interessiert bist, die Beziehung zu retten. Zeige es, indem du einen Aktionsplan vorstellst (Übungen durchführen, Beziehungsbuch lesen)

  4. Lasst regelmäßige Paarabende mit Beziehungsarbeit zu eurer Gewohnheit werden. Ich weiß, manchmal will der Partner oder die Partnerin nicht so richtig mitziehen. Wenn nicht, kannst du etwas anderes probieren.

  5. Du kannst dich auch coachen lassen, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

  6. Schlage vor, welchen Beitrag DU leisten willst, um eure Beziehung zu retten. Es braucht nur eine Person, um etwas zu ändern.

Durch selbstverantwortliches Handeln kannst du deine Beziehung positiv beeinflussen. Leider gibt es keine Garantie dafür, dass du deine Beziehung retten oder Beziehungskrisen für immer vermeiden kannst.

Jeder, der etwas anderes behauptet ist unseriös. 

Menschliche Beziehungen sind viel zu komplex, als dass sichere Voraussagen getroffen werden könnten. Behalte im Kopf, das ein Beziehungsende nicht das Ende von allem ist. Es wird weitergehen.


Erwarte das Schlimmste und hoffe das Beste.

Falls du Fragen hast, einen Kommentar, konstruktive Kritik hast oder dir der Artikel einfach nur geholfen hat, lass es uns über die Kommentarfunktion wissen. Wir antworten immer persönlich.

Über den Autor: Steffen Raebricht 

Gründer von TA+

Transaktionsanalyse-Trainer, Selbstständig, Universitäts-Dozent (UT-Dallas), Trainer, Coach, Autor, Imker

Hier erfährst du mehr über Steffen

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