Hektik: Innere Antreiber – Beeil dich! auflösen

Bist du ständig in Bewegung und dauernd beschäftigt? Machst du gern mehrere Dinge gleichzeitig? Wirst du oft als "hektisch" bezeichnet? Dann hast du es wahrscheinlich mit dem „Beeil dich!“-Antreiber zu tun. 



1. Hektiker: Der "Beeil dich!" Antreiber 

Die Inneren Antreiber sind ein Konzept aus der Transaktionsanalyse. Sie beschreiben Befehle ein übertriebenes, gelegentlich unpassendes Ausleben eigentlich positiver Eigenschaften. Die Fähigkeit Dinge schnell zu erledigen, wird zu einem Zwang und frisst unendlich Energie.

“Beeil dich!”-Menschen haben das Grundgefühl, etwas zu verpassen. Fehlender Sinn und Erfüllung des Daseins wird durch einen „Beeil dich!”-Vorgang ersetzt, in Form von Schnell-Sein, Viel-Tun und Aufgeregt-Sein. Sie haben kein Gespür für das richtige Tempo entwickelt und machen einfach alles schnell. Dieser Antreiber kann entstehen, wenn ein Elternteil oder beide Eltern ungeduldig mit Dir waren. Zum Beispiel, wenn Du als Kind die Schuhe nicht schnell genug anbekommen hast.

Was diesen Menschen fehlt, ist Wesentliches zu erleben, sich dafür die angemessene Zeit zu nehmen. Stattdessen versuchen sie in den Moment hineinzustopfen, was geht. Deswegen erzählen sie auch so viel wie nur möglich, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Folglich bleibt keine Zeit, auf die Reaktionen des Gegenübers zu achten oder darauf zu hören, was er zu sagen hat. Eine Woche in einem Kloster zu schweigen, wäre für sie eine echte Strafe. Dahinter steckt auch die Hypothese, dass “Beeil dich!”-Menschen diese Verhaltensweise gelernt haben, um nicht mit unangenehmen Gefühlen in Kontakt zu kommen. So wie Andrea aus dem Büro. Sie würde am liebsten alle Dinge gleichzeitig machen.

Je mehr Energie verbraucht wird, um etwas nachzujagen, desto mehr schneiden sich diese Menschen von eigenen Ressourcen wie Ruhe und Besinnlichkeit ab. Bei Hektikern ist der Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung gestört. Es ist, als gehen sie von einer Anspannung zur nächsten Anspannung über. Dabei kommt es auch schon mal zu kleineren Auszeiten, um mögliche Überspannungen abzubauen. Sie werden krank, betrinken sich oder brechen sich ein Bein. Der Burnout stellt dann den großen Ausstieg dar.

Menschen mit “Beeil dich!”-Antreiber, die die andere Seite der Medaille leben, sagen von sich selbst: „Jetzt erstmal langsam.“ Sie leben das entgegengesetzte Extrem und passen ihre Geschwindigkeit auch nicht an die Situation an.

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2. Anzeichen für "Beeil dich!" Haltung 


Menschen mit „Beeil Dich!“-Antreiber haben den Eindruck, dass die Zeit irgendwie nicht ausreicht, um etwas Wichtiges zu tun oder zu erfahren. Die innere Unruhe scheint sich verselbstständigt zu haben und sie ist auch nicht zuträglich für einen effektiveren Umgang mit knapper Zeit. Ruhe erscheint als Verrat an der Dringlichkeit. Entspannung ist für sie das Gleiche wie aufgeben.

Menschen mit „Beeil dich!“-Antreiber sprechen häufig schnell und verwenden Aussagen wie:

  • “Ich mache das noch kurz.”
  • “Ich muss nur noch schnell was holen.”
  • “Mach hin!”
  • “Beeil Dich!”
  • “Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.”
  • “Zeit ist Geld.”

Sie machen Körperbewegungen, die einen unruhigen Eindruck vermitteln. Zum Beispiel mit dem Fuß wippen, mit den Fingern auf den Tisch klopfen oder unruhig im Raum umherschauen. Menschen mit „Beeil dich!“-Antreiber bezeichnen wir häufig als Hektiker. Der Versuch, Ruhe in die Situation zu bringen, wird mit verstärkter Hektik beantwortet, da sich sonst die Angst steigert, etwas zu verpassen. “Beeil dich!”-Menschen werden als wenig präsent erlebt. Das lädt andere dazu ein, selbst nicht präsent zu sein. Sie erzeugen auch bei anderen häufig eine gewisse Unruhe. Zum Beispiel ein Kollege, der Stress verbreitet, obwohl es keinen offensichtlichen Grund dazu gibt.

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3. "Beeil dich!" Befehl auflösen


Sollte Dir der Antreiber bekannt vorkommen, kann es sein, dass Dir noch die Balance zwischen Anspannung und Entspannung fehlt. In der erlösten Form kannst Du seine Vorteile nutzen. Zum Beispiel:

  • Dinge zügig voran bringen
  • Selbst entscheiden, ob und wann Du Dich beeilst

Du darfst lernen, dass Du auch ein Grundgefühl des „in Ordnung“-Seins haben darfst, auch wenn Du Dinge in Ruhe machst und dabei im Gefühl bist. Deswegen bieten wir Dir folgende Erlaubnisse an:

  • Du kannst entscheiden, ob und wann Du Dich beeilst.
  • Du darfst Dir die Zeit geben, die Du benötigst.
  • Du darfst Pausen machen.
  • Du darfst Deinen eigenen Rhythmus fühlen und ihm folgen.
  • Du darfst auch mit unangenehmen Gefühlen in Kontakt kommen.
  • Du darfst anfangen, darauf zu vertrauen, dass Du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist.
  • Du darfst pünktlich sein.

Es kann auch hilfreich sein, einen "Hektik-Entzug" zu planen bzw. Dir etwas zu suchen, was nur in Maßen anregend ist und Dich zur Ruhe kommen lässt.

Zum Beispiel geht Steffen im Urlaub von Zeit zu Zeit tauchen und er will dabei immer so viel wie möglich unter Wasser sehen. Deswegen paddelt er unentwegt mit seinen Flossen, um möglichst schnell voranzukommen. Sein Radius unter Wasser ist groß und es gibt auch viel zu entdecken.

Einmal ging er mit einem Tauchlehrer auf Unterwasser-Tour, der ihn fast in den Wahnsinn trieb, weil er so langsam war. Steffen beschloss letztendlich die Situation so anzunehmen wie sie in diesem Augenblick war. Er konnte ja sowieso nichts daran ändern. Er musste ja bei seinem Tauchführer bleiben und konnte nicht einfach davon paddeln.

Auf einmal fing er an Details zu bemerken, die ihm vorher nie aufgefallen waren. Getarnte Fische auf dem Meeresboden, verstecke Details an Korallen und das Beste: Durch den Beinahe-Stillstand der Taucher flüchteten die Fische nicht mehr. Nie zuvor kam er so nah an Schildkröten und andere Fische heran. Sie ließen sich gar nicht mehr durch seine Anwesenheit stören. Er entdeckte eine neue Welt, die schon immer da gewesen war und sich erst durch sein Annehmen der Langsamkeit offenbarte. Dieser Tauchgang hat ihm den Reichtum der Langsamkeit oder vielmehr den Reichtum des richtigen Tempos zur richtigen Zeit vermittelt. 

Das hat uns zu dieser Prüffrage geführt, die Du Dir beantworten kannst:

Welches ist das richtige Tempo für die bevorstehende Aufgabe, damit Du sie mit möglichst viel innerer Fülle und Tiefgang ausführen kannst?

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Das war's zum Beeil dich Antreiber. Falls du Fragen hast, schreibe uns einfach in die Kommentare.

Viele Grüße, Dein Bernd und Dein Steffen

Über die Autoren: Bernd Taglieber und Steffen Raebricht 
Fotos TA+ Trainer Bernd Taglieber und Steffen Raebricht

Bernd Taglieber: Supervisor, (Co-)Autor und Berater, Zertifizierter Transaktionsanalytiker (CTA), Organisationsentwickler, Coach und Supervisor, Unternehmer, hier erfährst du mehr über Bernd

Steffen Reabricht: Gründer von TA+, Selbstständig, Transaktionsanalyse-Trainer, Universitäts-Dozent (UT-Dallas), Trainer, Coach, Autor, Imker, hier erfährst du mehr über Steffen

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